BLINDER IRRGARTEN

Begehbare Installation, Louis Braille Festival, Wilhelm-Leuschner-Platz, Leipzig (2019)
Grundfläche: 6m x 6m, Taktile Bodenplatten, Tanzboden, Bühnenelemente


Die Idee des Blinden Irrgartens basiert auf dem Kontrast zwischen Irreführung und Leitsystem. Die Kunstinstallation aus Bodenindikatoren für blinde Menschen verhandelt das Thema des Sich-Verirrens im öffentlichen Raum. Während taktile Bodenleitsysteme blinde und sehbehinderte Menschen auf den richtigen Weg bringen, sollen Irrgärten durch ein unübersichtliches Wegsystem den Orientierungssinn täuschen. Zum Vergnügen der Besucher verleiten seine verzweigten Wege absichtlich zum Verweilen, Verirren und Sinnieren.


Der Blinde Irrgarten richtet sich sowohl an blinde als auch an sehend Menschen. Am Eingang bekommen alle einen Blindenstock, mit dem sie sich den Weg ertasten können. Auf einer Fläche von acht mal acht Metern beschreiben Leitstreifen aus Rillenplatten den Weg, Noppenplatten signalisieren Abbiegungen. Der Eingang wie auch das in der Mitte befindliche Ziel sind durch Aufmerksamkeitsfelder jeweils separat gekennzeichnet. Den richtigen Weg findet, wer auf den Leitstreifen aus Rillenplatten läuft und nach vorne tastet. Immer, wenn eine Noppenplatte den Weg aus Rillenplatten unterbricht, kann es nach links, rechts oder in mehrere Richtungen gehen. Hier muss genau getastet werden. Es gibt keine Sackgassen, verschiedene Wege führen zum Ziel.





In Kooperation mit:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
und Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)