NOTE SENSIBLE
Klanginstallation (2017)
Leitsystemanlagen für Ampeln, Sinuston, Gerüststangen, Papier, Klebefolie, Linoleum
CLICK: Audiosample
Die Klanginstallation "Note Sensible" befragt in einer Raum-Zeit-Komposition die klangliche
Wahrnehmung unserer Umwelt. Anhand der Verschiebung alltäglicher Ampelgeräusche aus dem Außen
in das Innen einer Galerie, wird die Bedeutung der auditiven Umgebung auf unser Handeln thematisiert.
Für die Installation wurden vier originalgetreue Ampelleitsystemanlagen für sehbehinderte Menschen
an Gerüststangen montiert und im Raum verteilt. Die Lautstärke des Pilottons wird durch die seiner
Umgebung moduliert. Durch die Ausrichtung auf einen zentralen Punkt, verschmolz jedes einzelne Tickern
dort zu einem Rhythmus. Ein roter Taster an jeder Stange ludt die Besucher:innen zur Interaktion ein.
Wurde ein solcher Knopf betätigt, ertönte ein Signal, welches in der Klangqualität vergleichbar mit dem
Freigabesignal ist, in der Installation jedoch durch je einen Sinuston pro Lautsprecher ersetzt wurde.
Durch diese 20-sekündige Unterbrechung des Pilottons änderte sich der zentrale Rhythmus im Raum. Wurden
alle Taster gleichzeitig bedient, entstand ein Dreiklang, C-Moll mit Cis (C#), dessen Klangfarbe auf die
Arbeit "Geräusch als Farbe" verweiste. In einem künstlerisch-forschenden Ansatz wurden Grundtöne aus
Field Recordings in industriellen Umgebungen, etwa Kläranlage, Autofabrik und Großbaustelle, extrahiert.
Die Sinustöne C``, CIS (C#)``, ES (Eb)`` und G`` standen hier abstrahiert als Symbol für die Komplexität
unserer auditiven zivilisatorischen Umgebung.