WINDSIGNS

Klanginstallation (2016)
33 Abwasserrohre, Stahlkonstruktion; Blavandshuk, DK

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Während des Zweiten Weltkrieges war die Westküste Dänemarks Teil des als Verteidigungsanlage der deutschen Nationalsozialisten aufgebauten „Atlantikwalls“. Neben den Resten der Anlagen, die heute noch am Strand zu sehen sind, waren damals in langen Doppelreihen Panzersperren, sogenannte tschechische Igel, aufgestellt. Ausgehend von der dreibeinigen Form dieser Objekte, wurden die Windsigns für den Strand bei Blåvandshuk kreiert. Gebaut aus handelsüblichen Abwasserrohren als Symbol für Zivilisation, standen sie in Kontrast zu der schönen und teilweise wilden Natur.

Dreiunddreißig Rohre wurden zu je drei Stück gebündelt und jedes Rohr mit drei Klangeinschnitten versehen. Die Skulpturengruppe aus elf Windsigns verschmolz so zu einem ganzen Windinstrument, und damit zu einem hörbaren Erlebnisort für Besucher:innen. Der Wind erzeugte einen Dreiklang, der sich weit über die Dünen ausbreitete, der mit der Gegenwart des Ortes ebenso interagierte, wie mit dessen Geschichte. Aus den Aufnahmen von dem Hörraum zwischen und um die Windsigns entstanden fünf komponierte Klangstücke, welche in einer Edition von zehn Schallplatten erschienen sind.